#85 Perspektivwechsel mit Kunstsammler und Finanzexperte Manuel Koch

 

Ein Blick auf die Finanzseite der Kunst


Manuel Koch

Wie schauen eigentlich Kunstsammler:innen auf den Kunstmarkt?
Dieses Wissen kann bei vielen Entscheidungen auf dem Künstler:innen-Weg in der Öffentlichkeit helfen. Bepreisung, Networking, Präsentationsweisen der eigenen Kunst - nicht nur diese Faktoren sind dafür ausschlaggebend, ob ein:e Sammler:in auf eine:n Künstler:in aufmerksam wird.

Mein Gesprächspartner in dieser Kunst-Podcast-Episode hat eine ganz spannende Doppelfunktion:
Manuel Koch ist nicht nur Kunstsammler, sondern auch Finanzexperte. Er hat an der Wall Street gearbeitet, ist Gründer und CEO des Medienunternehmens “Inside Wirtschaft”, Börsenexperte für das Handelsblatt…und begeisterter Kunstsammler.

In unserem Gespräch lässt er uns hinter die Kulissen blicken. Er erzählt ganz offen, woran er sich auf der Suche nach Investition in Kunst orientiert. Zu Beginn beleuchten wir das Thema der Bepreisung genauer und sprechen über den Künstlerfaktor.
Bei Manuels Vorgehen zur Auswahl eines Werkes spielen sowohl Galerien und das Internet eine große Rolle, als auch der persönliche Kontakt zu den Künstler:innen, deren Arbeitsweisen und ihre ganz eigene Bildsprache.

Auch die Plattformen Artsy und Artfacts beleuchten wir und ihre Wichtigkeit auf dem Kunstmarkt.

Für mich war es sehr spannend, in diesem Gespräch meine eigene Perspektive einmal völlig wechseln und aus der Sicht einer Kunstsammlerin auf die Zusammenhänge des Kunstmarktes zu blicken. Bei einige Aspekten hätte ich erwartet, dass Sammler:innen mehr Wert auf sie legen, andere Orientierungspunkte, die Manuel Koch erläutert hat, haben überrascht.
Seine Ausführungen sind in jedem Fall sehr wertvoll für Künstler:innen in allen Phasen ihrer künstlerischen Entwicklung.

Mit Kunst- und Finanzwissen verbindet Manuel zwei für ihn wichtige Lebensbereiche. Das eine ist sein Beruf, den er mit Begeisterung ausübt, aber die Kunst bezeichnet er als Leidenschaft.


Wie entscheidet man, was man kauft?

Es gibt viele verschiedene Ansätze, sich für ein Bild, eine Skulptur, ein Kunstwerk zu entscheiden. Die einen gehen allein nach Marktwert. Manuel empfiehlt jedoch, und das ist auch sein Vorgehen, nicht nur nach Tabellen und Zahlen zu gehen sondern erst und vor allem nach Bauchgefühl und Begeisterung. Spannend ist auch, was er in diesem Zusammenhang zu Picasso sagt…!

Kunst von Stephan Balkenhol und Manuel


Der persönliche Kontakt ist wichtig!

Für viele Sammler:innen ist es wichtig, eine persönliche Verbindung zu dem Künstler oder der Künstlerin zu haben, von dem/der man Kunst kaufen möchte. Es ist eben oft nicht nur das Bild, das dann nach dem Kauf an der Wand hängt sondern das ganze Wissen um die Person, ihr Leben, ihre Werte und die Begegnung mit ihr, die mitschwingt, wenn man die Arbeit zu Hause ansieht.

Ganz spannend: Manuel berichtet, dass er Künstler:innen, deren Arbeit er interessant findet, zunächst lange auf Instagram “beobachtet”. Er erzählt mir, worauf er achtet bei den Posts und was genau ihn interessiert. Und das ist so viel mehr als die reine Kunst! Dann, teils erst nach Monaten, entscheidet er zu kaufen. Auf alle Fälle habe ich für meinen eigenen Instagram-Account ein paar wichtige Ideen bekommen…und frische Energie dieses Thema mal wieder anzupacken.

Hier ein Foto, das ihn im Atelier von Kiriakos Tompolidis zeigt. Das ist einer der beiden Künstler, die er auf einer Ausstellung entdeckt hatte und von denen er im Gespräch berichtet:

Kiriakos Tompolidis und Manuel Koch

Persönlichen Kontakt empfiehlt Manuel übrigens auch für die Zusammenarbeit zwischen Künstler:in und Galerie: wenn irgend möglich, lieber immer mal bei Vernissagen auftauchen anstatt eine Initiativ-Bewerbung zu senden - das ist seine Empfehlung. Im Gespräch geht er auf diesen Punkt natürlich weitaus genauer ein.


Wohnen und Leben mit Kunst

In unserem Gespräch kommen wir mehrmals auf Manuels Wohnung zu sprechen. Und damit wir uns alles nicht nur vorstellen müssen, hat er mir ein paar Einblicke zugesendet, die ich hier teilen darf! Sei es das Bild, das sein Vater ihm zum Abitur geschenkt hat und das immer noch bei ihm hängt und ihn täglich erfreut…

…sei es sein Wohnzimmer, wo “auf Augenhöhen kein Platz mehr frei ist”…

…oder sei es bei dem von ihm ins Leben gerufene und in seinem Wohnzimmer stattfindende “Salon Schinkelplatz” - ein kleines, feines, regelmäßig stattfindendes Privat-Event mit super interessanten Gästen!

Auch vom Salon Schinkelplatz hier ein paar Impressionen:

Mit Rosa von Praunheim im Gespräch

Janis McDavid beim “Salon Schinkelplatz”

Networking nach dem offiziellen Teil


Link-Liste:

Wir sprachen unter anderem auch über die beiden Plattformen Artsy und Artfacts, die ich hiermit verlinke.

Außerdem:

Mehr über mich, Stephanie Hüllmann, findest du hier:

Hinter den Kulissen unterstützt die Künstlerin
Julia Silbermann den Podcast

Du findest sie hier:

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